Möbel sind zum Wohnen da. Man darf ein Ledersofa also ruhig zum sitzen benutzen. Möchte man gemütlich auf dem Sofa sitzend einen Kaffee trinken und ein Stück Schokolade essen, sollte man dabei vorsichtig sein. Denn schnell ist durch Unachtsamkeit ein Fleck auf dem Ledermöbel.
Zunächst das Leder identifizieren
Leder ist nicht gleich Leder. Bevor Sie den Flecken an den Kragen gehen, müssen Sie sich vergewissern, mit welcher Ledersorte Ihr Möbelstück bezogen wurde. Darauf basiert dann die Wahl des Reinigungsmittels. Grob unterteilt man Leder in Glatt- und Rauleder, sowie Anilinleder. Desweiteren sind im Handel auch Möbel käuflich, die mit PU-Leder bezogen wurden. Letzteres ist ein Spaltleder, welches mit Polyurethan beschichtet wurde. Damit ist es nicht offenporig. Fette, Schmutz und andere Verunreinigungen lassen sich mit einer milden Seifenlauge und einem Tuch recht leicht entfernen. Anders verhält es sich bei Echtledermöbeln. Anilinleder ist ein besonders offenporiges Glattleder und nimmt dementsprechend Verschmutzungen sehr gut auf, auch in tiefe Schichten. Recht einfach zu erkennen ist dies an einem einfachen Tropfen Wasser, der sofort einen dunklen Fleck hinterlässt. Doch auch andere Glattleder nehmen Schmutz gut auf. Rauleder, im Volksmund auch als Wildleder bezeichnet, wird durch die falsche Fleckentfernung schnell glänzend und verliert seinen optischen Charme. Wird also eine bestimmte Ledersorte mit einem falschen Mittel behandelt, kann es zu bleibenden Schäden am Möbelstück kommen.
Reinigungssprays aus dem Fachhandel
Recht einfach zu handhaben sind die speziellen Reinigungsmittel, die der Fachhandel zur Fleckentfernung auf Ledermöbeln bereit hält. Sie können als Creme, als Spray aber auch als milder Schaum angewandt werden. Für jede Ledersorte müssen Sie ein spezielles Mittel auswählen. Das Testen an einer unauffälligen Stelle des Möbelstücks, zum Beispiel der Unterseite des Stuhlkissens, verhindert unerwünschte Überraschungen. Zur Unterstützung bei der Reinigung helfen weiche Bürsten und saugfähige Baumwoll- oder Leinentücher. Rauleder muss immer mit einer Spezialbürste erneut aufgeraut werden, damit die Fasern nicht verkleben und später die behandelte Stelle nicht glänzt. Sie können auch zunächst versuchen, dem Fleck mit einem ganz speziellen Schmutzradierer für Leder auf den Pelz zu rücken, den es ebenso im Fachhandel zu erstehen gibt. Meist zeigt dieser bereits Erfolge.
Hausmittel gegen Flecken auf Ledermöbeln
Wer nur ungern zur Chemiekeule greift, besinnt sich gern auf Hausmittel. Auch Ledermöbel lassen sich je nach Fleckenart damit wieder auf Vordermann bringen. Besondern häufig kommen Fettflecken auf Ledermöbeln vor. Sie werden mit Wärme, zum Beispiel durch eine Wärmflasche, erhitzt. Danach streut man ein feines saugfähiges Pulver darauf. Bewährt haben sich hierbei Stärke (Kartoffel- oder Maismehl), aber auch Talkum, fein geriebene Tafelkreide oder Babypuder. Sie sollen das Fett aufsaugen. Anschließend wird das Puder mit dem Staubsauger und einer weichen Bürste restlos vom Möbelstück entfernt. Löschpapier hat einen ähnlichen Effekt. Seifenlauge ist für Leder nur bedingt geeignet, denn sie kann das Leder austrocknen und es rissig und spröde werden lassen. Außerdem hinterlässt die zu starke Lauge meist unansehnliche Ränder auf dem Ledermöbel. Daher empfiehlt es sich, ausschließlich sicherheitshalber eine Neutralseife aus der Drogerie oder einfache pH-neutrale Seife zu verwenden. Reiben Sie keinesfalls das Leder, sondern tupfen Sie es vorsichtig ab.
Mit Hitze und Kälte arbeiten
Fettflecken werden mit Hitze “gelöst”, andere Verschmutzungen können Sie mit Kälte entfernen. Kerzenwachs oder Kaugummi zum Beispiel gehören zu den hartnäckigen Flecken. Mit einem Kühlakku aus dem Gefrierfach, der in ein Tuch gewickelt wurde um Kondenswasserflecken zu verhindern, werden diese eher verkrusteten Flecken vereist und von Hand abgebröselt.
Das Leder langsam trocknen lassen
Egal ob Reinigungsmittel aus dem Fachhandel oder altbewährtes Hausmittel, ein Ledermöbelstück muss immer langsam trocknen. Deswegen heißt es: Finger weg von Haartrockner oder Heizung und dergleichen. Das Möbelstück könnte dauerhaft dadurch Schaden nehmen.
Die Pflege der Ledermöbel nicht vergessen
Um Verschmutzungen erst gar nicht weit ins Leder eindringen zu lassen, sollte jedes Ledermöbel gut gepflegt sein. Denn durch die regelmäßige Lederpflege wird die offenporige Oberfläche des Leders gut versiegelt und der Schmutz bleibt weitestgehend an der Oberfläche des Naturproduktes Leder. Dies ist nicht nur optisch eine Verbesserung für hochwertige Ledermöbel, sondern auch eine werterhaltende Maßnahme, denn die Lebensdauer des Möbelstücks verlängert sich deutlich. Manche Flecken lassen sich auch mit einer Behandlung nach bestem Wissen und Gewissen nicht zu Hause entfernen. In diesem Fall hilft der Fachmann, denn auch für Möbelstücke gibt es die chemische Reinigung beim Profi.